welt-nah-verwandt
Männer und Frauen erschaffen gemeinsam die Religion der alles erschaffenden und schöpfenden Lebenskraft (Gott). Letztendlich bedeutet das: alle Männer sind Mönche und alle Frauen sind Nonnen hier im Weltenkloster Erde (Mystik). Es ist eine Frage des Gleichgewichts zwischen männlichen sowie weiblichen Anteilen = Ökologie und Ökonomie der Weisheit. Zitat von Gregory Sterling Campbell
Dr. Johannes Pausch und Br. David Steindl-Rast schreiben in ihrem Buch „ERKENNTNIS“ bezüglich Ökologie folgendes:
Gehen wir der Sache auf den Grund und schauen wir uns dazu das Wort „Ökologie“ etwas genauer an. Die Vorsilbe „Öko“ stammt vom altgriechischen oikos. Der zweite Teil des Wortes, „logie“, stammt von logos. Der oikos war im antiken Griechenland und vor allem im alten Rom das Haus oder die Hausgemeinschaft, die den Lebensmittelpunkt und Lebensraum der Menschen bildete. In so einem Haushalt gibt es neben allem Sichtbaren auch noch den logos. Das ist der Geist, der Sinn oder das Wort, oder das Herz, das Gemüt, das Zentrum. Wenn wir es nur mit „Vernunft“ übersetzen, treffen wir nur einen wichtigen Teilaspekt.
Wir betreten das Haus, den gemeinsamen Haushalt, den oikos, und wir reisen nach der uns geschenkten Zeit wieder ab.
In der Zwischenzeit können wir dem Welthaushalt freudig dienen.
Spiritualität ist in erster Linie eine lebendige Beziehung. Es bedeutet, aufgeweckt zu sein und aufmerksam für die großen Fragen. Was will das Leben von uns? Was will der Kosmos von uns? Gerade die heutige Zeit stellt uns große Fragen und hat große Ansprüche an uns. Die Ökologie und die Auseinandersetzung mit der Zerstörung unserer Umwelt gehören eng zur Spiritualität. Doch logos, die Vernunft, genügt dabei nicht. Wir brauchen noch etwas Drittes. Wir brauchen heilige Weisheit, die sophia.
Weltenkloster
Nach 35 Jahren „Der Weg der Männer“ und „Der Weg der Frauen“ sowie „Der innere Weg der Mentoren“ und „Tradition der Ältesten“, nachdem im Jahre 1988 durch Gregory Sterling Campbell die gruppeninitiatorische Ritualarbeit wieder nach Europa zurückgekehrt war, hat sich im Bereich der – auf unsere heutige, moderne Epoche angepasste – Initiationsarbeit einiges weiterentwickelt und neu erforschen lassen.
Ganz im Sinne des Gründungsvaters und Ältesten: „Es braucht dringend Pionierarbeit auf dem Gebiet menschlicher, emotionaler wie sozialer Reifung! Es braucht Lehrer, Mentoren, Väter und Söhne, die bereit sind, Seelen- und Schattenarbeit zu leisten!“
Gefördert durch eine neue Bewegung, gestärkt durch neue Begegnungen, motiviert durch eine dialogische Kommunikation und praktiziert durch eine friedensstiftende Sprache und Handlung, die Vertrauen, Zuversicht und Mitgefühl in allen Beziehungen nährt und transzendiert, wird WAHRE LIEBE GEBOREN!
Dies zeigt sich nun und hat sich manifestiert sowohl durch die Gründung eines neuen Vereins, WELTVERWANDT genannt, als auch durch die neuen Formate der Angebote bzw. Initiations - und Kontemplationsarbeiten. Selbstverständlich steht nach wie vor die INITIATION, die EINWEIHUNG in das LEBEN, WIE LEBEN WIRKLICH IST, im Fokus unserer Aktivitäten:
In Form von Seminarwochenenden, Retreattagen, Workshops, Meditations- und Stille-Zeiten. INITIATION findet (für die meisten Menschen unbewusst) permanent im Alltag statt. Jedoch die bewusste, beabsichtige Einweihung (Initiation = Einweisung und Einführung, Begleitung und Beistand) ist ein Prozess der Heilung, Reifung und Entwicklung - in eine sich stetig verändernden und wandelnden Gesellschaft.
Anerkennung und Erfahrung unserer Alltagsspiritualität steht in enger Beziehung mit der Verehrung unserer Vorfahren, Ahnen, Väter, Mütter, Großmütter und Großväter.
ALLE IN ALLEM und ALLES in EINEM ist heilig. ES GIBT NUR GOTT. ALLES IST GOTT!
Es liegt uns die eindeutige Rückbindung und Übertragungslinie unserer authentischen ehrwürdigen LehrerInnen, hochgeschätzten und verehrten Gründungsväter und Gründungsmütter am Herzen, sodass diese Kraft, dieses Wissen und die Weisheit uralter Traditionen nicht in Vergessenheit geraten, gar verloren gehen.
Männerinitiationsarbeit besteht nicht ohne Hierarchie. Es gibt eine uralte und traditionelle Übertragungsform einer Hierarchie der Ordnung bei erdverbundenen Stammesvölkern und im Kulturgut von Gemeinschaften, Sippe und Clans: der/die Nachfolger und Linienhalter, der/die Ältesten (Schamane, Medizinmann/Medizinfrau), der Rat der Mentoren, die Eltern, die Kinder und die Gäste – in dieser Reihenfolge werden sie in die Jurte oder in das Tipi eingeladen. Auch das ist ein gelebtes Miteinander in Augenhöhe!
Der Verein
Der Verein „weltverwandt“ bezweckt, Menschen zusammen-zuführen, um ein gutes, gemeinsames Miteinander in einem Verständnis von globaler Geschwisterlichkeit wieder neu zu entdecken und in Erfahrung zu bringen. „Wir sind eine Welt – für eine Welt“ – weist ebenso passend auf den Vereinsnamen „weltverwandt“ (ursprünglich: „nahverwandt“) hin. Sowohl unser Br. Papst Franziskus als auch unsere Brüder und Freunde der Dalai Lama, Br. David Steindl-Rast, Br. Thomas (Neu-Abt Gut Aich) sprechen von der über alle Religionen hinausweisenden Bedeutung einer globalen Ethik.
„Welt-nah-verwandt“ darf, kann und soll ein praktizierender Impulsgeber sein, für ein mitmenschliches Unterwegs sein in dieser Zeit. Der Verein versteht sich im besten und wahrsten Sinn des Wortes als Einladung, mit Gott, den Menschen und der Welt ins Gespräch zu kommen, um miteinander über die Beziehung zwischen Gott, Mensch und Natur nachzudenken. „Weltverwandt“ richtet sich also an alle, die Sehnsucht nach Sinnerfüllung und Sinnhaftigkeit in sich tragen. Es wendet sich an alle Interessierten, an Gläubige, spirituell Praktizierende, Suchende, Skeptiker, Atheisten, die sich trotz aller Unterschiede verbunden fühlen – im oftmals so bedrängenden, ratlos machenden Unterwegs-sein in diesen Zeiten. Wieder Feuer fangen, für etwas brennen und begeistert sein soll die Verbundenheit, das Eingewoben sein und eine mutige, starke Rückbindung an unsere Quelle als Menschen fördern. Es geht um ein friedvolles, befreites, dankendes und beglückendes Leben, trotz der Leiden und Handycups, was das alltägliche Leben so mit sich bringt. Aufeinander zugehen, mit dem anderen mitgehen, auf ihn eingehen und zuhören, soll den Menschen in seinem individuellen "Mensch Seins weiterbringen. Gespräche, Dialoge, Redekreise, feierliche Treffen – innerhalb und außerhalb unserer traditionellen, religiösen wie spirituellen Zeremonien und Festlichkeiten sollen den Vereinszweck fördern: pflege gemeinsamer Aktivitäten, Pilgerreisen, Exkursionen, Besuch von Vorträgen und Veranstaltungen usw.